Urlaub gegen Hand Erfahrungen La Gomera: WARNUNG
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Urlaub gegen Hand Erfahrungen mit einer Künstlerresidenz

Dieser Housesitting Erfahrungsbericht spiegelt unsere Erfahrungen wider, wie wir über die Facebook-Gruppe „Urlaub gegen Hand“ für 3 Monate eine sogenannte „Künstlerresidenz“ als Gastgeber betreuten.

Um unser Fazit vorweg zu nehmen: So etwas würden nicht noch einmal machen!

Du willst wissen wieso? Dann lies weiter.

Hinweis: Der Name der hier besprochenen Einrichtung wurde aus Gründen der Anonymität geändert. Dieser Erfahrungsbericht soll anderen Housesittern dabei helfen, Angebote die man über „Urlaub gegen Hand“ bekommt, sehr sorgfältig zu prüfen und auf wichtige Details zu achten, um sich selbst vor negativen Erfahrungen zu bewahren und zu schützen.

Die Kurzfassung: Unsere „Urlaub gegen Hand“ Erfahrungen

Man kontaktierte uns über die Facebook Gruppe „Urlaub gegen Hand“, wir führten ein Videotelefonat, bekamen Details zu Umfang und Art der Tätigkeiten vor Ort genannt und sagten zu, für 3 Monate dieses „erweiterte Housesitting“ anzunehmen, während die Eigentümer nicht vor Ort anwesend waren.

Wie sich vor Ort sehr schnell herausstellte sollten die notwenidgen Arbeiten und Aufwand mit den Gästen weit über das im Voraus vereinbarte Maß hinausgehen sowie erheblich über das, was uns am Telefon erzählt wurde.

Der zeitliche Aspekt, unter welchem uns dieses Angebot verkauft wurde, entsprach an keinem einzigen Tag dem, was vereinbart war.

Diese Aufgaben ergaben sich vor Ort

  • Reinigung der Gästezimmer bei Check-Out / Check-In: zwischen 30 min und 4 Stunden, je nach Zimmer und Verschmutzungsgrad sowie Größe der Unterkunft.
  • Reinigung der Küche und der Gemeinschaftsräume: etwa 20 Minuten pro Tag.
  • Eine enorme Menge an Gartenarbeit und Pflanzen gießen: mindestens 50 min pro Tag, sodass der wilde Garten nicht noch mehr verwildert und die Pflanzen und Bäume nicht vertrocknen, dringend notwendiger Baumschnitt an etwa 20 Bäumen und Gewächsen.
  • Einkaufen: Lebensmittel bestellen (etwa 1,5 Stunde pro Woche), wenn wir mit dem Auto einkauften, mussten wir pro Einkauf 2-3 Stunden (mit Fahrzeit) einplanen.
  • Handtücher, Bettwäsche & Geschirrhandtücher waschen: 2-3 mal pro Woche, je nach Belegung.
  • Ordnung in Haus & Küche halten, inklusive den Gästen hinterherräumen, die Essen und Geschirr einfach liegen ließen: 30 min bis 1 Stunde am Tag.
  • Check-In neuer Gäste, etwa 2 Stunden.
  • Da das Grundstück nur mit Gasflaschen warmes Wasser bekommt & Gas zum Kochen benötigt wird: regelmäßig Gasflaschen kaufen fahren, etwa 1h 15 min pro Tausch-Fahrt.
  • Regelmäßig den Füllstand der Zisterne prüfen.
  • Zisterne volllaufen lassen, wenn man an der Reihe ist (ortsspezifisches Thema).
  • Ordnung in Haus, Küche, Garten, Werkstatt und Speisekammer bringen
  • Nach 2 Monaten kam ein schwerer Flohbefall und Wurmbefall bei der Hauskatze hinzu, die (Zitat) „noch nie“ Flöhe hatte, und es gab nicht mal einen Staubsauger. Also täglich 3-4 Stunden Putzen und Wäsche waschen, um die Flöhe loszuwerden.
  • Viele weitere „kleine“ Aufgaben, die jedoch immer wieder ausuferten, weil sie monatelang vernachlässigt wurden.
  • Unangekündigt Besucher herumführen, die vor der Tür standen.
  • Kommunikation mit bald anreisenden Gästen.
  • Zusätzlich sollten noch weitere „Schönheitsarbeiten“ durchgeführt werden, welche wir aufgrund der täglich anfallenden Menge an Arbeit nicht weiter verfolgten.

Und natürlich:

Nie Feierabend haben, da man ständig für die kunstschaffenden Gäste ansprechbar sein musste. Welche, mit Verlaub gesagt, teilweise kaum selbstständig lebensfähig waren.

Die Langfassung: Wenig Urlaub gegen SEHR viel Hand (Arbeit)

Nach 2 Wochen an diesem Ort war uns klar: Man hatte uns über das „Urlaub gegen Hand“ Angebot mit einem Arbeitsaufwand von „etwa 1,5 Stunden pro Person pro Tag“ geködert. Wir sind davon überzeugt, dass die Eigentümer dies defintiv wussten. Denn im Nachhinein wurden wir von früheren Hosts und Housesitternkontaktiert und uns ähnliche Erfahrungen berichtet.

Die Eigentümer planten, für mehrere Monate nicht vor Ort zu sein und der Garten war bei Ankunft unseres Erachtens in keinem gutem Zustand. Der Großteil des Gartens verlangte nach einem Rückschnitt und sehr viel Pflege. Verständlich also, dass man hier versucht, gute Leute ins Boot zu holen.

Doch vor allem mit der Dankbarkeit der „Urlaub gegen Hand“ Gastgeber war es nicht sonderlich gut bestellt.

Vielmehr offenbarte sich in einem Telefonat nach 6 Wochen, dass die Dame des Hauses sich darüber echauffierte, dass sie keine Informationen erhalte. Und das obwohl sie ihren Angaben nach in den vorangegangenen Wochen „mehrfach verreist und viel unterwegs“ war. Scheinbar wurden Informationen, die wir dem Hausherrn zukamen ließen, nicht weitergegeben. Das Anspruchsdenken dieser Personen war enorm. Und das auch noch unberechtigterweise. Doch dazu kommen wir noch.

Ein kurzes Statement an alle „Urlaub gegen Hand“ Anbieter

Liebe „Urlaub gegen Hand“ Anbieter: Wenn man bestimmte Infos zu spezifischen Dingen möchte, handelt es sich um eine Hol-Schuld. Vor allem dann, wenn man als Eigentümer „abtaucht“ und die Leute vor Ort in Arbeit und Aufgaben versinken lässt, die längst überfällig sind. Wenn obendrein Informationen nicht intern weitergegeben werden ist das nicht die Verantwortung der Housesitter. Welche Info man als Eigentümer haben möchte, kann ein Dritter nicht „riechen“.

Weiter mit der Langfassung: Urlaub gegen Hand Erfahrungen– „Künstlerresidenz Gomera“

Sodann wurde, ob der offensichtlichen Schieflage der Wahrnehmungn, was an diesem Ort alles „Arbeit“ bereitet, in erwähntem Telefonat seitens der Eigentümerin nach Aspekten gesucht, anhand welcher sie unsere Tätigkeit vor Ort kleinreden könnte.

Wir schauten uns an und waren sprachlos ob der Dreistigkeit, die uns hier entgegenschlug.

Mag sein, dass dies der übliche Umgang im „Kunst-Metier“ ist und man bei Sauberkeit und Ordnung gerne das eine oder andere Auge zudrückt. Doch wenn sich die Kunstwelt doch als so offen und tolerant darstellt, dann sollte man auch anerkennen können wenn jemand Arbeit, die zu erledigen ist, sieht & diese pflichtbewusst erledigt.

Vor allem dann, wenn man wiederkehrend betont, wie wichtig einem das Objekt doch ist. Wovon wir mit Verlaub gesagt nur dann etwas spürten, als es darum ging, zu welchem Preis man das Grundstück wohl verkaufen könne. Nebenbei bemerkt: Auch die Wertvorstellungen der Eigentümer lagen weit über dem angemessenen Marktpreis. Warum wir das erwähnen? Dazu später mehr. Denn hier wartet noch ein echter Hammer!

Der Wert von Arbeit wurde nicht wertgeschätzt

Diese „Urlaub gegen Hand“ Anbieter wussten den Wert von Arbeit schlicht und einfach nicht zu schätzen.

Wurden wir für das alles bezahlt?

Selbstverständlich nicht!

Denn man hatte uns ja mit den sagenumwobenen „1,5 Stunden“ geworben, welche uns bis heute ein Rätsel sind.

Im Nachhinein erfuhren wir, dass auch vormalige „Hosts und Housesitter“ regelmäßig für nichts anderes Zeit hatten, als sich um die Belange der „Leitung“ dieses Einrichtung und der Gäste zu kümmern und erheblich mehr Aufwand hatten als vereinbart war. Doch auch dies wurde in den vorhergegangenen Gesprächen sehr gekonnt verschwiegen.

Normalerweise wären wir bei solch einem Zustand abgereist. Mit der Begründung, dass man uns getäuscht und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an diesen Ort gelockt hat.

Die Situation war schlichtweg untragbar und die Undankbarkeit, die uns Tag für Tag seitens der Eigentümer entgegenschlug, war enorm. Doch was wäre in diesem Moment die Alternative gewesen? Das Grundstück sich selbst überlassen sowie die Menschen, die dort sind und nichts dafür können, dass die beiden Eigentümer so sind?

Wäre es nicht obendrein auch noch ein finanzieller Knieschuss gewesen, hätten wir diese „Urlaub gegen Hand“ Angelegenheit nach 2 Wochen beendet.

Haben wir einen Fehler gemacht, nicht einfach abzureisen?

Vielleicht sind wir einfach zu verantwortungsbewusst, um sowas durchzuziehen und einfach abzureisen.

Vielleicht haben wir den Eigentümern aber auch vor Augen geführt, was in der Instandhaltung des Grundstücks versäumt wurde. Denn das waren sehr viele Dinge: Verstopfte Abflüsse und Abwasseranlagen, Mäuse in der Speisekammer, offene Lebensmittel, die einfach wild umherlagen, meterhohe Kakteen die regelmäßig zu Verletzungen bei den Gästen führten, verfleckte Bettlaken und Bettwäsche uvm.

Man versuchte sogar am Telefon abzustreiten, dass die Katze Flöhe habe. Vielleicht sind wir einfach zu professionell für so etwas chaotisches wie eine „Künstlerresidenz“.

Wir sind davon überzeugt, dass letztlich das Karma alles regeln wird.

Wenn die Katze „NOCH NIE“ Flöhe hatte

Es war circa 3 Wochen vor unserer Abreise – wir konnten es kaum noch erwarten – als die Hauskatze von einer Floh-Plage heimgesucht wurde, welche auch auf uns und die Gäste übersprang. Dabei wurde uns bei Ankunft gesagt, die Katze sei für 6 Monate Floh-und Wurmfrei aufgrund des Mittels, welches gegeben wurde.

Wir hinterfragten dies nicht. Es stellte sich jedoch heraus, dass das verwendete Mittel maximal 6 Wochen anhält.

Auf die Ansprache, ob es im Haus ein Flohmittel gäbe, und ob das schon häufiger vorkam, reagierten die Eigentümer mit Unwissen, gar Abstreitungen.

Die Katze habe „noch nie“ Flöhe gehabt und „das könne gar nicht wahr sein“.

Es wurde hier also abgestritten, dass die Katze Flöhe habe! Wir fanden Flöhe auf uns, in unserer Kleidung und springend auf dem Boden . Wie kann man nur so sein.

An diesem Ort lebten sehr viele Straßenkatzen, die wahrscheinlich mit Flöhen übersäht waren. Deshalb halten wir das auch objektiv für eher unwahrscheinlich. Doch wenn man nur selten vor Ort ist, kann man sowas natürlich nicht mitbekommen.

Letztlich blieb auch diese wunderbare „Urlaub gegen Hand Zusatzaufgabe“ in der so wunderbaren „Künstlerresidenz Gomera“ an uns hängen.

Und auch hier (erneut): Kein Danke, gar nichts.

Nimm solche Fragen, ob das Housesitting-Tier etwa bestimmte Medikamente oder regelmäßige Floh-Wurm-Kuren benötigt und auch bekommen hat (!), auf jeden Fall mit in dein Housesitting-Interview!

Und der „Urlaub gegen Hand Oberknaller“ kommt jetzt!

Es war gleich zu Beginn unserer drei Monate vor Ort. Dort angekommen eröffneten uns die Eigentümer recht schnell, dass das Grundstück verkauft werden soll. Und, dass wir – da wir ja zu zweit sind und die ganze Arbeit vor Ort „in 1,5 Stunden von einer Person zu erledigen sei“ – nun Werbematerial und Verkaufs-Anzeigen für den Verkauf dieses Grundstücks erstellen sollten.

Und auch das – genauso wie die gesamten drei Monate, die wir vor Ort opferten – vollkommen unbezahlt!

Wir sollten nun also entgegen der einst besprochenen Konditionen (welche in der Realität zu keinem Zeitpunkt zutrafen) auch noch kostenlos Dienstleistungen erbringen. Und das als hauptberufliche Fotografen und Online-Marketer.

Nachdem wir klarstellten, dass dies ein Auftrag an uns sei, den wir nur gegen Bezahlung durchführen werden, reagierten die „Urlaub gegen Hand“ Gastgeber höchst pikiert.

Fazit aus unserer „Urlaub gegen Hand“ Erfahrung

Wir können festhalten: Diese Erfahrung mit „Urlaub gegen Hand“ hätte uns gerne erspart bleiben können.

In der Rückschau müssen wir feststellen: Wir hätten das Angebot ablehnen müssen. Mindestens hätten wir einfach abreisen sollen.

Genau, wie wir niemals einen Housesit mit Hund annehmen würden, ohne den Hund vorher kennengelernt zu haben, würden wir auch nie wieder einfach so ein „Urlaub gegen Hand“ Angebot annehmen. Nicht ohne uns mehrfach über die Bedingungen und Konditionen genauestens zu informieren, notfalls auch durch einen vorherigen Besuch vor Ort.

Was du aus unseren Urlaub gegen Hand Erfahrungen lernen kannst

  1. Wenn wir eins aus diesen Erfahrungen mit Urlaub gegen Hand gelernt haben, dann, dass man die Angebote die man dort findet und vor allem die Personen, die dahinterstecken, genau überprüfen sollte. Denn hier wurden wir ganz klar getäuscht und werden das Gefühl nicht los, dass man uns von Beginn & Ankunft an ausgenutzt hat. Wir selbst werden daher private Angebote in Zukunft einer erheblich umfangreicheren Prüfung unterziehen.
  2. Beachte: Bei Facebook Gruppen wie Urlaub gegen Hand bewegst du dich auf dem „grauen Markt“. Das bedeutet, Angebote werden nicht extern geprüft und oftmals findet man keine Bewertungen, Erfahrungsberichte oder Rezensionen über die Anbieter. Dies ist auch mit ein Grund für diesen Erfahrungsbericht: Sei sehr vorsichtig, mit wem du dich über solche Facebook-Gruppen einlässt.
  3. Nutze im besten Fall immer kontrollierte Plattformen wie TrustedHousesitters oder Housecarers um dir solche Erfahrungen, wie wir sie machen mussten, zu ersparen.
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Unsere persönlich größte Lehre aus dieser „Urlaub gegen Hand“ Erfahrung

Grundsätzlich ist Housesitting ein unbezahltes Tauschgeschäft. Was auch vollkommen Sinn ergibt und fair ist, sofern die Tätigkeiten vor Ort sich in einem gesunden Maß halten und die Eigentümer den Arbeitsaufwand im Vorfeld korrekt kommuniziert haben.

Wenn von vornherein absehbar ist, dass der Arbeitsaufwand über den eines üblichen Housesits hinausgehen wird, werden wir keine Angebote dieser Art mehr annehmen, sofern dies unentgeltlich geschehen soll.

Denn: Wir haben aus dieser Erfahrung wieder einmal gesehen, dass wir das, was tun, sehr gut können. Nach jahrelangem Reisen und Leben in anderen Ländern unter den verschiedensten Umständen sind wir in der Lage, mit jeder Situation fertig zu werden.

Und diese Fähigkeiten haben einen Wert!

Daher werden wir zukünftig private Housesitting-Anfragen, bei denen ein erhebliches Maß an Veranwortung und Arbeitseinsatz gefordert sein werden, nicht mehr ohne vereinbarte Aufwandsentschädigung annehmen.

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